Kuros Biosciences AG

Gemischte Studienergebnisse bei Kuros

Gemischte Studienergebnisse bei den Wirbelsäulenspezialisten von Kuros Biosciences in Schlieren lassen den Kurs sinken. Eine Entwicklungslinie mit gleichzeitiger Gabe von Wachstumsfaktoren wird nicht verfolgt, man will sich nun auf MagnetOs konzentrieren.

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Die Schweizer Kuros Bioscience AG, Spezialist für zellvermittelte Operationstechnologien an der Wirbelsäule, berichtet über die Ergebnisse zweier klinischer prospektiver, randomisierter Studien. In der STRUCTURE-Studie wurde die Wirksamkeit einer zusätzlichen Gabe von Wachstumsfaktoren (Fibrin-PTH) untersucht und in der MAXA-Studie die unterstützende Aktivierung von Zellen zum Knochenaufbau bei Bandscheibenoperationen durch MagnetOs. Die firmeneigene Technologie zeigte eine um 73% höhere Fusionsrate bei der Versteifung von Wirbelknochen im Vergleich zu Autotransplantaten im als schwierig geltenden posterolateralen Raum.

In der STRUCTURE-Studie zeigte Fibrin-PTH nach Angaben des Unternehmens zwar „hervorragende klinische Ergebnisse“, jedoch nur Fusionsraten, die mit denen der Standardtherapie mit Autotransplantaten vergleichbar sind. Kuros wird daher seine Ressourcen auf die weitere Vermarktung seiner MagnetOs-Knochentransplantat-Produktfamilie konzentrieren und die ursprünglich geplante Phase III-Zulassungsstudie mit Fibrin-PTH nicht fortführen.

Noch im Frühjahr 2022 hatte eine Kapitalerhöhung Geld für diese Studien in das Unternehmen gespült, um erste Daten aus einer Studie in größerem Rahmen zu validieren. Diese erste randomisierte kontrollierte Studie hatte laut damaliger Pressemitteilung des Unternehmens eine Fusionsrate von 78 Prozent gegenüber 42 Prozent bei autologen Transplantaten mit körpereigenen Substanzen gezeigt. Andere synthetische Knochentransplantate erreichten zwischen 55 und 71%.

Die aktuellen Ergebnisse mit einer Fusionsrate von 73% konnten die Börsianer nicht überzeugen und schickten die Aktie, wohl auch wegen der erfolglosen Versuche mit Fibrin-PTH, um rund 14% nach unten. Dabei ist MagnetOs bereits ein Verkaufsschlager, der dem Unternehmen einen zweistelligen Millionenbetrag in die Kasse spült. MagnetOs ist eine Nanostruktur, die Makrophagen dazu anregt, keine Entzündungsreaktion auszulösen, sondern Knochenstammzellen zum Wachstum anzuregen. Das Verfahren, das die rund 20 Prozent Fehloperationen bei Bandscheibenvorfällen vermeiden kann, wurde bereits bei mehr als 5.000 Patienten angewendet. Der Markt für Bandscheibenverletzungen und -regeneration wird auf ein Milliardenvolumen geschätzt. An der Schweizer Börse scheint die Hoffnung auf einen größeren Anteil für Kuros jedoch langsam zu schwinden.

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